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MEDIKAMENTE

Easy, ich nehm' ne Pille

Tut was weh? Kein Problem! Wirf eine Pille ein und schon geht es wieder! In der heutigen Zeit muss niemand mehr Schmerzen leiden! Oder? WAS? Das stimmt nicht??
Leider nein. Bei chronischen Schmerzen ist das so einfach. Chronische Schmerzen nur medikamentös zu behandeln, mag als der einfachste und bequemste Weg erscheinen, wird aber wahrscheinlich nicht funktionieren. Die Wunderpille wurde leider noch nicht erfunden und nur 30 bis 40 % der Patient*innen sprechen gut auf Medikamente an. Jeder Mensch reagiert anders auf sie. Oft muss man verschiedene ausprobieren, bis man das richtige findet. Ausserdem sind Medikamente ein erheblicher Eingriff in den Organismus. Man sollte immer prüfen, ob es Alternativen gibt.

Was ist das Ziel?

Schmerzmittel sind in erster Linie ein Hilfsmittel. Sie können helfen, mehr Handlungsspielraum zurückzugewinnen. Sie können zum Beispiel beim Wiedereinstieg in den Job unterstützen, den Einstieg ins Sporttraining ermöglich oder für besserer Schlaf und damit mehr Erholung sorgen.

Behalte die Kontrolle

Nenne dem Arzt oder der Ärztin immer alle Medikamente, die du einnimmst, auch die, die du rezeptfrei erhältst. Behalte den Überblick! Führe eine Liste mit allen Medikamenten, die du einnimmst. Nimm sie zu deinen Terminen mit und lasse sie von deinem Arzt oder deiner Ärztin überprüfen, ergänzen und korrigieren.

Und übrigens...

  • Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft sollte man den Einsatz von Medikamenten genau mit seinem Arzt oder seiner Ärztin absprechen, da die Wirkstoffe direkt von der Mutter zum Kind übergehen.

  • Abhängigkeit: Bei falscher Anwendung können einige Medikamente zur Abhängigkeit führen. Die vielen Opioide abhängigen Amerikaner*innen sind ein trauriges Beispiel dafür.

  • MÜKS: Nimmt man zu viele Schmerzmittel (während drei Monate an mindestens 10 Tagen pro Monat) kann man MÜKS bekommen: Medikamentenübergebrauchskopfschmerz. Dann gibt es nur eines: Entzug. Man nimmt an, dass unter hundert Einwohner*innen in der Schweiz eine Person an MÜKS leidet.

  • Fahrtüchtigkeit: Medikamente können die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Besonders zu Beginn der Schmerzmitteltherapie, wenn die Dosis angepasst wird, sollte man aufs Autofahren verzichten.

Hier findest du eine Übersicht über die

verschiedenen Medikamentengruppen und ihre Wirkung.

Weitere Informationen zu Nebenwirkungen und Anwendungsgebieten
findest du im Buch «Dem SCHMERZ die Stirn bieten» von Roland Schreiber.

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