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Qigong Bootcamp – Teil 1

Serena

Aktualisiert: 6. Juli 2022

Mein Qigong Retreat im Shaolin Temple Europe


Energie? Irgendwie ist sie mir in den letzten Jahren abhanden gekommen. Aus dem grossen Feuer wurde ein kleines Flämmchen, das zum Glück nie ganz ausgegangen ist, doch ich habe noch viel zu oft Tage, an denen ich mich unglaublich erschöpft fühle. Dann liege ich schon um 17 Uhr auf der Couch, habe nicht einmal die Energie, mir was anzuhören oder zu lesen, sondern muss ein bis zwei Stunden schlafen. Oft gehe ich dann vor neun ins Bett, um zehn Stunden durchzuschlafen und am nächsten Tag wieder müde aufzustehen. Ja, Eisen habe ich genug. Ich bewege mich, habe einen geregelten Tagesablauf etc. – ausprobiert habe ich schon viel (nur falls du jetzt denkst: «Das liegt bestimmt an ...» 😉).


Deshalb habe ich im letzten Oktober ein Qigong Retreat im Shaolin Tempel Europe gebucht. Warum? Als ich für die Artikel dieser Website recherchiert habe und ein gutes Duzend Bücher über Schmerzmedizin gelesen habe, bin ich immer wieder auf den Hinweis gestossen, dass Qigong bei chronischen Schmerzen helfen soll. Also habe ich nicht nur ein dreitägiges Weekend gebucht, sondern auch das sechstägige Seminar die Woche darauf – wenn ich schon mal dort bin… So ein Retreat hört sich doch nach Entspannung und Batterienaufladen an. Ein wenig Qigong, Meditieren, spannende Leute und viel Zeit, um eigenen Gedanken nachzuhängen. Da hatte ich (zum Glück) noch keine Ahnung, worauf ich mich da eingelassen hatte!


Am Freitag ging’s los. Nach dem Mittag versammelte sich eine Schar Leute aus aller Welt vor dem Haupteingang des Tempels. Wir bezogen unsere Zimmer (keine Ahnung, wann ich zuletzt oben in einem Stockbett geschlafen habe!) und fanden uns anschliessend in der Buddha-Halle ein, wo uns Shi Miao Hai die Regeln des Klosters erklärt hat: teilnehmen am Klosteralltag – inklusive Meditation am Morgen vor dem Frühstück, sich wie ein Gast und nicht wie ein A* benehmen (er hat’s natürlich etwas netter ausgedrückt…) und Shifus, Meister, Klosterschüler und Kursteilnehmer*innen richtig Begrüssen, indem man sich verbeugt.


Danach startete auch schon die erste Trainingseinheit mit unserem Shifu Shi Heng Zuan. Eigentlich hatte ich mit sanftem Training, viel Entspannung und einigen Meditationen gerechnet, aber da hatte ich wohl vergessen, dass ich in ein Shaolin Kloster gehe. Qigong Bootcamp passt besser zu dem, was unser Shifu mit uns veranstaltet hat! Schon nach den ersten beiden Tagen war ich fix und fertig. Dabei ging es in diesem Wochenendkurs um Fang Song Gong, also die Lehre der Entspannung. Doch auch Übungen zur Entspannung werden anstrengend, wenn man sie sieben Stunden am Stück macht – noch dazu mit höchster Konzentration, da es beim Qigong auf die korrekte Bewegung jedes einzelnen Muskels ankommt.


Der Tagesablauf im Kloster sah immer sehr ähnlich aus:

  • 6:30 aufstehen

  • 7:15 Meditation in der Buddha – Halle

  • 8:00 Frühstück (Haferschleim mit Toppings)

  • 9:00 Training

  • 13:00 Mittagessen (boah habe ich Hunger!) & Freizeit (schlafen!)

  • 15:00 Training

  • 18:00 Abendessen (boah habe ich Hunger!)

  • 19:00 Training oder Buddhalehre

  • 21:00 Abendzeremonie

Dank einer schnarchenden Zimmergenossin (liebe Grüsse an Vi aus London), dem intensiven Training und den vielen neuen Informationen, die auf mich einprasselten, war ich am Sonntagmittag richtiggehend neidisch auf die Leute, die wieder nach Hause reisen «durften», da sie nur die drei Tage gebucht hatten. Doch obwohl ich so fertig war, spürte ich, dass ich die Essenz von Qigong noch nicht zu fassen bekommen hatte und freute mich auch auf die nächste Woche. Und die wurde eine echte Challenge…


[to be continued]

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